Die Vorgeschichte…

george whitty 2 Die Vorgeschichte unseres Vereins lässt sich nicht in einem Satz erzählen.
In den letzten drei Jahren hat sich in Sindorf eine kleine, aber qualitativ recht hochwertige Live-Musik-Szene entwickelt. Von der breiten Masse vielleicht noch nicht so bemerkt, aber ich glaube man kann sagen, dass es einen treuen Fan-Kreis dieser Veranstaltungen gibt und das hat sicherlich viele Gründe. Zum einen konnte man hier internationale Künstler im Rahmen eines Club Gigs hautnah erleben und vielleicht auch mal mit ihnen ein Bier trinken, zum anderen bestach die absolut familiäre Atmosphäre. An die „große Glocke“ hängen musste man die Veranstaltungen nicht, der Erftkreis wurde nicht zuplakatiert und es gab auch keinen professionellen Kartenverkauf. Aber das alles war nicht notwendig, es gab im Durchschnitt eh nur so ca. 70 Karten zu verkaufen und die waren schnell weg. Über das Internet wurden oftmals sogar Konzertbesucher aus Süddeutschland erreicht, die die ein oder andere einmalige Gelegenheit wahrnehmen wollten und mussten. Echte Fans halt. Es war eine spannende Zeit und es gab tolle musikalische Momente.

[read more=“Read more“ less=“Read less“]Adi Becker, George Whitty, Drei vom Rhein, Tony Spinner, Greg Koch, Adam Rafferty, Andy Timmons, Frank Haunschild, John Stowell, Mark Whitfield, Berry Greene – sie alle waren da und begeisterten. Wir wollen jetzt hier nicht jeden aufführen, der dabei war, einfach nur die, die einem gerade mal zufällig durch den Kopf schwirren. Und es gab auch Jazz-Matineen, auf denen man die guten alten Standards hören konnte, Kirchenkonzerte (an dieser Stelle nochmals einen Dank an die evangelische Kirchengemeinde Sindorf), ach ja und die ein oder andere Zusammenarbeit mit örtlichen Kneipen. Und da fällt einem direkt ein wirklich denkwürdiges Konzert ein. Es fand in der leider mittlerweile „verstorbenen“ Flööt in Horrem-Götzenkirchen statt. cuibul2Cuibul aus Moldawien traten mit ihrem einmaligen Sound an, allein das war schon denkwürdig, aber richtig verrückt war wohl, dass wir so begeistert waren, dass wir vergaßen, den Eintritt abzukassieren. Das konnte korrigiert werden, aber es zeigt ein wenig, dass es wirklich nur um den Spaß an der Musik ging.

Aber wie konnte sich das entwickeln. Die Erklärung ist ganz einfach. Es begann damit, dass Sindorf 2009 einen neuen Einwohner gewonnen hatte: Thomas Lämmle, ein studierter Gitarrenfanatiker und Ur-Kerpener, entschied sich in unserem Ort eine Musikschule für Jazz, Pop und Rock zu eröffnen und er brachte nicht nur Unmengen Gitarren und Verstärker mit, sondern auch jede Menge Energie, Ideen und Beziehungen. Und natürlich seine Familie, an die muss man jetzt auch mal denken, denn die hielten ihm den Rücken frei! Seine Schule hat einen kleinen Veranstaltungsraum, wo an dem ein oder anderen Wochenende Workshops mit internationalen Musikern angeboten wurden und werden. Da war es eine logische Konsequenz, dass diese hervorragenden Musiker doch auch gleich am Abend ein Konzert geben könnten. Und so ging es dann los. Bald schon kamen Anfragen von Musikern, die einfach nur ein Konzert in dieser familiären Atmosphäre geben wollten und die ganze Idee wuchs.

Jeder, der sich schon mal mit dem Thema Veranstaltungen beschäftigt hat, weiß, dass hinter dem eigentlichen Bühnenauftritt jede Menge Arbeit steckt. Anlage, Catering, Presse, Unterbringung und vieles mehr. Da wurde schnell Unterstützung notwendig und so kam ein kleiner Kreis von Helfern zusammen. Das machte man gern, denn eines war klar: Sindorfs Kulturleben war für manch einen Musikfan richtig interessant geworden und das galt es zu bewahren. Und da muss man auch mal mit ran, nicht nur konsumieren, sondern den Mann, der das alles ohne kommerzielle Absichten machte, unterstützen. Der nächste Schritt war die Erkenntnis, dass dies alles eine andere Form braucht, damit das „Baby“ vernünftig heranwachsen kann. Auch gibt es für Tommy als Gitarrenfanatiker und enthusiastischen Gitarrenlehrer mit eigener Schule mehr als genug weitere Herausforderungen. Diese Erkenntnis ergab sich auf einer der kleinen und ausgiebigen After Show Partys und wurde immer wieder diskutiert. tony spinnerAber es blieb nicht beim Reden, durch diese Diskussionen kristallisierten sich ein paar Leute heraus, die es ernst meinten. Und da sind wir, die Jazz & Rock Stage Sindorf. Tommy ist uns mit vielen Überredungskünsten als 1. Vorsitzender geblieben, aber er trägt jetzt nicht mehr das Risiko und die volle Verantwortung. Der Auftrittsraum in der Musikschule bleibt uns erhalten, wird aber weniger benutzt werden, um die ganze Orga der eigentlichen Musikschule zu entlasten. Ganz davon verabschieden geht aber nicht. Wurde auch diskutiert, aber in diesen Räumen steckt bereits jetzt Tradition und für uns alle auch so ein Stück Identifikation.

Darüber hinaus sind wir bereits permanent auf der Suche nach interessanten und besonderen Räumlichkeiten. Wir werden sie finden, denn wir wollen keiner dieser Vereine werden, der sich und seine Gäste durch kalte Mehrzweckhallen quält.

Jetzt hoffen wir auf viele Interessierte, die unserem Verein beitreten wollen und ihn konstruktiv gestalten wollen. Denn wir wollen wachsen, wir wollen uns breit genug aufstellen, um euren und unseren gemeinsamen Ideen einen Platz geben zu können.[/read]