„Aftermath“ ist bereits die dritte CD des Geschwister-Duos aus Hamburg, und erst jetzt sind die Beiden mir aufgefallen, eben mit dieser neuen CD. Dabei waren sie schon mit dem zweiten Werk recht häufig und positiv in den Besprechungen der Musikkritiker. Neue CD ist dabei wohl auch nicht so ganz die Wahrheit, sie ist von Anfang 2014. Man müsste wohl eher von der „letzten CD“ sprechen. Es ist halt mittlerweile bei den Unmengen neuen Materials, das jeden Monat auf den Markt gespült wird, echt nicht schwer die interessanten Dinge zu verpassen.
Eva und Philipp Milner haben sich dem Elektro Pop im weitesten Sinne verschrieben, und es dürfte nicht ganz so häufig vorkommen, dass ein studierter Jazz-Pianist sich dieses Genres annimmt. Hört man einen Song von ihnen, kann man förmlich spüren, das bei der reichhaltig mit Spannungsbögen ausgestatteten Musik zuerst Melodie, Harmonie und Text entstehen und dann erst der Sound unterstützend hinzutritt. Die Texte schreibt Eva Milner, außerdem spielt sie Autoharp und Glockenspiel. Phillip Milner spielt Piano, Synthesizer und bedient das Computerequipment. Mittlerweile ist live ein dritter Musiker hinzugekommen, was dem Sound für meinen Geschmack einen tüchtigen Schub nach vorne gibt.
Viel ist von Seiten der Presse über die Geschichte der Band und das Geschwisterpaar nicht bekannt geworden in den letzten Jahren, man hält sich da eher bedeckt. Allerdings gibt es auf „TV Noir“ ein Interview mit Eva Milner, da lässt sie den Zuschauer mal ein wenig hinter die Kulissen schauen.
Hundreds sind fleißig auf Tour, leider eher nicht in unserer Region. Aber das kann sich ja mal ändern.
Für mich eine echte Entdeckung, zwar erst Ende 2014 geschehen und damit spät, aber immerhin. Eine Musik mit melancholischen Momenten für die stillen, nachdenklichen Minuten. Doch es finden sich genauso groovige, hoffnungsvolle und frohe Songs. Vielseitig halt. Mich haben vom ersten Moment an die wunderbar klare Stimme und die scheinbar wirklich überlegt und sorgfältig ausgesuchten Sounds begeistert. Da passt jedes Element, jeder Klang zueinander. Mein Lieblingssong ist „Stones“. Dies war auch mein Einstieg in die Welt von Hundreds. Aber auch der Titelsong ist wunderbar. Einfach mal zuhören…
Grüße
Christoph